Aktuelles
In der letzten Fraktionssitzung befassten sich die Kreisrätin und Kreisräte der Freien Wähler mit dem Thema Wärmeversorgung der Landkreisliegenschaften. Thomas Pichl, der Geschäftsführer der Biomasse GmbH’s und Helmut Katheder der Maschinist der Anlagen, erläuterten den Kreisräten und interessierten weiteren Anwesenden die Technik im Heizwerk Weinbergweg. In einer Zeit, in der die örtlichen Landwirte kaum Geld für Ihr Schwachholz bekamen, entschied sich der Landkreis für den Bau eigener Heizwerke für das Krankenhaus, Landratsamt, die Sparkasse und weitere Liegenschaften am Weinberg, sowie für ein zweites Heizwerk, das das Schulzentrum versorgt. Stv. Landrat Walter Schnell ergänzte, dass heute wieder eine vergleichbare Situation bestehe. Der Markt für Schwachholz sei eingebrochen und der derzeitige Preis für das Energieholz reiche gerade für die Erntekosten. Das Holz selbst bringe kaum mehr Ertrag. Fraktionssprecher und 1. Bürgermeister Thomas Schneider betonte die zweite Seite der damaligen Entscheidung. Der Klimawandel sei längst eine Klimakrise und der Landkreis habe sich nicht für symbolische Spielchen, sondern für eine konkrete Maßnahme entschieden, das sei zu begrüßen. Denn auch wenn der Kreis Roth oder die einzelnen Gemeinden das weltweite Problem nicht lösen können, so müsse jeder tun was in seiner Macht stehe, wenn wir an der Katastrophe vorbeischrammen wollen. Schneider betonte, dass hier auch eine Verantwortung für die Menschen in Afrika und Ozeanien bestehe, die aufgrund unserer Lebens- und Wirtschaftsweise um Heimat und Zukunft gebracht würden. Wenn wir die Klima-Migration in diesen Ländern in den Griff bekommen wollen, dann müssen wir vor allem auch unsere Lebensverhältnisse überdenken. Büchenbachs Bürgermeister Helmut Bauz wollte wissen wie viel CO2 die Anlagen eingespart hätten. Hier konnte Thomas Pichl vom Landratsamt konkrete Zahlen vorlegen. Bisher haben die beiden Heizwerke 18.000.000 Liter Heizöl eingespart, das entspricht ca. 1.400 Lkw Ladungen! Damit konnten der Atmosphäre 52.000 Tonnen des klimaschädlichen Kohlenstoffdioxids erspart werden. Eine beeindruckende Menge stellte Kreisrat Hermann Kratzer fest, der sich selbst in Greding im Bereich Biomasse engagiert. Anschließend führte Helmut Katheder, der für die technische Leitung und den Unterhalt der Anlagen zuständig ist durch die Räume. Fritz Loy, Kreisrat und ambitionierter Umweltschützer aus Thalmässing, war überrascht über die niedrige Temperatur im Heizhaus. Trotz Betrieb war es überraschend kühl. Auch hier konnte Katheder Aufschluss geben. Die Anlage sei extrem stark isoliert und verliere daher kaum Wärmeenergie. So würden über 99 % der erzeugten Energie in der Leitung landen, wo sie auch hingehörten, anstatt über die Raumluft zu entweichen. Gredings Rathauschef interessierte sich vor allem für die Qualität der Ware, die recht feucht zu sein schien. Dies sei kein Problem erläuterte Katheder. Die Hackschnitzel laufen durch eine Vortrocknung und werden dann im Stufenrost bis zur endgültigen Verbrennung auf optimale Verhältnisse gebracht. Eine kurze Umfrage bei den Kreisräten brachte das Ergebnis, dass überraschend viele Gemeinden und auch Mitglieder der Freien Wähler sich bereits von fossilen Energieträgern für die Wärmegewinnung verabschiedet haben. Fraktionssprecher Schneider, der ebenfalls ein bekennender Hackschnitzel-Fan ist, stellte begeistert fest, dass er froh sei, mit Menschen zu tun zu haben die den Klimawandel nicht nur bejammerten sondern auch aktiv die Decarbonisierung betreiben würden. Es gibt nichts Gutes, außer man tut es, sei nicht nur die Devise der Freien Wähler, sondern auch des Landkreises Roth und das mache Mut.